7. November 2008

Na, geht doch...

nun bin ich ein arbeitendes Mitglied der canadischen Gesellschaft. Cool. Ich freu mich riesig.
Gestern abend hab ich den heiß ersehnten Anruf bekommen. Am Tag zuvor hingefaxt und am nächsten Tag schon wieder da. Meine LMO. Freude oh Freude. Ich bin dann heute morgen mit Joachim nach Emerson zur Grenze gefahren, um meine Workpermit zu holen. Es sind ca. 1,5 Stunden bis zur Grenze, die wir nur auf einen obligatorischen Kaffee bei Tim unterbrochen haben. Dem Officer haben wir vorgekrückt, das wir zum shoppen nach Grand Folks fahren wollen. Und was der sonst noch alles wissen wollte. Manomann. Und der Blick dabei, aber hat sicherlich seine Gründe. Naja, er hat uns dann unters Dach geschickt und wir sollten ins Office kommen. Nach ca. 30 min rumsitzen und die rein laufenden Officer beobachten, hat mich dann einer an den Desk gerufen. Wieder ein paar, diesmal harmlose Fragen, und 6 USDollar ärmer hatte ich mein US-Visum in den Pass geheftet bekommen, gültig für 3 Monate. Have a nice day und ab.
Auf ins Auto, ein bischen North Dakota angekuckt (bei Eisregen und Megagrau am Himmel)
Am nächsten Truckstop hatten wir ein Chilli und wieder zurück zur Grenze. Diesmal gings etwas einfacher und angenehmer zu. Der Officer im Häuschen bekam von mir erstmal den Pass und meine LMO in die Hand gedrückt, mit der Bitte, einen Immigration Officer sprechen zu dürfen. Er stellte wieder ein paar Fragen, wie Alkohol, Waffen pi pa po. Danach gings rein ins Office. Der Officer war auch gleich zufrieden mit meinen Unterlagen und hat mich wieder auf meinen Wartestuhl zurück geschickt, damit er das WP fertig machen kann. Nach 150 CAD hat er uns dann entlassen und ich bin nun gerüstet für das Arbeitsleben in Canada.

Es ist ein wunderschönes Gefühl, das ich jetzt weiß, das alle offiziellen Angelegenheiten erledigt sind und ich legal endlich wieder arbeiten kann. Nach einem super Start hier in Canada hat es sich ein wenig verlangsamt (Ihr wisst schon, die elende Warterei auf einen Roadtesttermin) aber dann gegen Ende ging es wieder Schlag auf Schlag. Huh. Aber wenn man es rückblickend betrachtet (lustig, ich bin erst 2,5 Monate hier und blicke schon zurück) ging es aber doch rasend schnell. Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich ja sämtliche Foren und Infos über andere Auswanderer gelesen, die zum Teil alles von Deutschland geregelt haben und wie lange das bei denen gedauert hat, da war das hier ja fast nur wie ein Wimpernschlag. Ich freu mich, das es alles so gut geklappt hat. Dazu gehört meines Erachtens aber auch eine ganze Portion Selbstvertrauen und Vertrauen in die Sache, das alles durchziehen zu wollen. Ich denke, eine gewisse Vorbereitung ist das A und O und vor allen Dingen, es muß jeder begreifen und akzeptieren, das Canada mindestens 20 Jahre hinter Deutschland hinterher ist. Wer darin seine Chance oder generell eine Chance sieht, ist hier wirklich sehr gut aufgehoben. Und wer nähere oder genauere Infos haben möchte, was ich damit meine kann mir gerne schreiben.

Nungut, wir sind dann in Portage bei Eisregen und 60km/h eingelaufen. Ich hab noch schnell meine SIN (Social Insurance Number) geholt, ja es klappt hier eigentlich alles beim "Amt" sofort. Damit bin ich zu meinem Boss und er hats alles kopiert und mir dann gesagt, das ich ab Monat ein bischen Winnipeg Brandon fahre mit einem Kollegen zusammen, damit ich ein bischen die Lokalitäten in Winni und die Paperwork sprich das Handling der Ladepapiere, kennenlerne. (Im Grunde nichts anderes wie in DE, aber der Boss hat das letzte Wort). Am Freitag bekomme ich dann meine erste Tour. Alleine!!! Ich fahre nach TEXAS. Coooooooooooool, oder? Naja, Euphorie hin oder her. Das ist mein Job. Ich kucke mir ganz USA und Canada an und werde dafür bezahlt. Haha, alles eine Sache der Sichtweise.

MUNTERBLEIBEN.....



PS: Ich habe eine Fehler zu berichtigen, der da war

"The term landed immigrant is often used in lay terms to refer to those who have permanent residence status; to be "landed" is to have lawful permission to establish permanent residence in Canada."

5. November 2008

Was haben die USA und ich gemeinsam...

Das ist ganz leicht und in einem Satz beantwortet: Die USA haben einen neuen Präsidenten, der für einen radikalen Kurswechsel steht und dem die Amerikaner wieder vertrauen und somit für ein "neues Amerika" und ich habe die Voraussetzungen für "mein neues Leben" in Kanada bekommen.
Puh, das war ein langer Satz.
Am Montag nämlich habe ich um 800 am einen Anruf von der Manitoba Public erhalten, wo sie mir mitteilen wollten, das sie eine cancelation für heute haben und ob ich diesen Termin haben wollte. Ich natürlich hell auf begeistert. Ich kann meinen Lappen endlich machen und muß nicht auf den 24.11. warten. Dann habe ich schnell mit meinem (jetzt endlich) Boss abgeklärt, ob er ein Auto hat und siehe da, es stand noch einer auf dem Hof. Aber! Nur ein International mit Automatik. Hm, hab ich gedacht, fragste erstmal mal bei der Insurance nach, ob ich irgendwelche Einschränkungen dadurch bekommen könnte. Nein, war die Antwort, es ist völlig egal, ob nun Handschaltung oder Automatik. Na, besser für mich. Brauchte ich während der Prüfung nicht im Fuller rumrühren, sondern konnte mich voll auf die Fahrerei konzentrieren. Aber leider durfte ich mir die blöden Sprüche von meinem Prüfer anhören, über die Automatik. Naja, haben einiges gelacht im Auto. Alles in allem möchte ich mal behaupten, das ein gewisses System dahinter steckt, das man beim ersten mal durchfällt und beim zweiten besteht. Es ist mein persönlicher Eindruck hier in Portage. Natürlich kann ich nicht für andere Städte sprechen, aber ein Fahrlehrer in Winkler sagte mir, das 95% aller beim ersten mal durchfallen. Scheint also was dran zu sein.
Naja, das hat ganz schön gerumpelt, als ich den Satz: You pass vernommen hatte. Der Stein war schon gewaltig groß, der mir vom Herzen gefallen ist. Endlich hat die Warterei ein Ende.
Ich im Anschluß also schnell rübergespurtet zur Führerscheinstelle, meinen Lappen ausdrucken lassen, noch schell 60 CAD für die Verlängerung bezahlt, weil der Autoführerschein am 27.11. auslaufen würde, und ich mir somit einen Gang zum Amt gespart habe. Jetzt ist alles paletti und ich habe den Truck also selber zurück auf den Yard gefahren. Ein super Gefühl sag ich euch. Endlich allein fahren zu dürfen.

Am Abend war dann Grillen angesagt zur Feier des Tages. Mit Udo, mein "Landlord" und (nun) Arbeitskollege, hatte grad ein paar Tage frei, und Andy, hab ich dann auf meinen Schein angestoßen.

Nächsten Tag Termin mit Harry. Er hat alle Unterlagen kopiert, Führerschein, Criminal Record, Driving Abstract und mein Lebenslauf. Arbeitsvertrag gemacht, LMO beantragt und am Nachmittag hat mich der 2. Chef aufgepickt zum Roadtest. Sie mußten ja SICHER sein, das ein deutscher LKW Fahrer auch mit ihren Trucks zurecht kommt. Hm. Naja, sollen sie machen. Hat auch alles wunderbar geklappt und er war zufrieden mit meinen "Künsten". Auf meinen Kommentar hin: das kein Unterschied zu Europa bestehe (größer Trucks, größere Straßen) hat er nur erwidert, oh really. Dachte wohl, wir fahren nur Spielzeug-LKW's. Naja, so sind sie, die Canadier.

Jetzt warte ich also auf meine LMO und dann gehts auf einen hoffentlich kurzen Trip mit einem Beifahrer und danach dann endlich allein "on the road".

ICH HABS GESCHAFFT! JUHU